Das Kätzchen und die Pferde

Fantasiereise für Kinder von Volker Friebel

 

Mach es dir bequem … Deine Augen können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren … Du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so in den Bildern zu sein …

 

Das Kätzchen ist durch das Loch im Zaun geschlüpft und schleicht sich nun durch die große Wiese. Es bewegt sich ganz langsam. So spürt es jeden Grashalm, den es berührt … So riecht es den Duft jeder Blume, an der es vorbeikommt … So spürt es seinen eigenen Atem, wie er ein- und ausströmt, ruhig und gleichmäßig, ganz von allein …

Und es spürt das Donnern der Erde … Das Kätzchen bleibt stehen und lauscht … Das Kätzchen legt sich auf die Erde, um die Erde besser zu spüren … Es spürt, wie sie bebt …

Das Beben wird schwächer und hört dann ganz auf …

Das Kätzchen bleibt noch etwas liegen und lauscht … Doch da ist nur der Gesang eines Vogels … Doch da ist nur das Zirpen von Grillen, ein ganz hohes Geräusch, wie ein Meer … Und da ist das Summen von Fliegen … von Bienen … von Käfern …

Das Kätzchen hört immer mehr, je länger und feiner es lauscht … doch das Beben der Erde ist nicht mehr dabei …

Ein Schmetterling tanzt aus dem Himmel, gerade bis zur Blume vor der Nase des Kätzchens … Der Schmetterling setzt sich auf die Blume und öffnet seine Flügel … Wie fein die Flügel sind … Die Fühler des Schmetterlings bewegen sich leicht …

Plötzlich flattert der Schmetterling auf und davon. Das Kätzchen erhebt sich und folgt ihm … Doch das hohe Gras geht es, dem Schmetterling hinterher …

Plötzlich bleibt das Kätzchen stehen, vor einem Weidezaun. Hinter dem Zaun grasen Pferde … Der Schmetterling flattert über sie weg, hinein in den Himmel …

Wie groß die Pferde sind. Auch dieses Fohlen, das dicht bei seiner Mutter grast … Die meisten Pferde sind braun – aber dieses ist weiß … Sie grasen zusammen …

Plötzlich wirft eines der Pferde den Kopf hoch und wiehert … Es beginnt zu rennen, einfach so, aus Übermut … Seine Mähne weht wild im Wind … die anderen Pferde folgen ihm … Die Erde donnert unter den Schlägen ihrer Hufe …

Einmal im Kreis geht es, dann sind die Pferde wieder zurück … Einige wiehern noch einmal – und grasen dann weiter, dicht beieinander … Sie grasen ganz ruhig …

Das Kätzchen hat zugesehen. Nun wendet es sich um und schleicht durch die Wiese wieder davon, zum Haus. Durch das Loch im Zaun schlüpft es zurück in den Garten …

Im Gras legt das Kätzchen sich hin und ruht sich aus … Es legt sich hin und schließt seine Augen …

 

Das Kätzchen ist ruhig, ganz ruhig. Spürst du die Ruhe des Kätzchens? … Schwer sind die Pfötchen des Kätzchens, schwer, ganz schwer. Spürst du, wie schwer seine Pfötchen sind? … Warm sind die Pfötchen, schön warm. Spürst du, wie warm die kleinen Pfötchen sich anfühlen? … Sein Atem geht ein und aus, ein und aus, ganz ruhig und gleichmäßig, ganz von allein … Das Kätzchen ist ruhig, schwer und warm, es ist ruhig, schwer und warm. – So liegt das Kätzchen nur da und ruht sich aus. Es ruht sich aus und fühlt die neue Kraft tief in sich wachsen.

 

Nun verblassen die Bilder. Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche … Du spürst deinen Atem. Seine Ruhe ist immer in dir … Wenn du wieder munter werden willst, dann öffne die Augen, dann reck dich und streck dich …

 

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Die Fantasiereise stammt von Volker Friebel und ist noch nicht gedruckt.

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