Fantasiereise von Volker Friebel
Mach es dir bequem … Deine Augen können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren … Du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein, in den Bildern …
Gemauerte Steinquader an einem Hang im Wald, ein metallenes Rohr steht heraus, gießt einen Strahl Wasser in ein steinernes Becken …
Der Klang des Wassers … Schmetterlinge tänzeln durch ihn … Die Leichtigkeit im Schmetterlingstanz … Die Schwere des stürzenden Wassers … Die Lebendigkeit in diesem Leichten – und in diesem Schweren genauso …
Einer der Schmetterlinge setzt sich auf den nassen Rand des Brunnens und trinkt … Seine Fühler bewegen sich … Seine Flügel klappen zu – und öffnen sich wieder – und klappen schon wieder zu …
Fliegen summen durch die Luft um das Wasser … Die Welt ist weit offen …
Wind bewegt die Zweige der Bäume, zeichnet Licht und Schatten über den Stein … Wie sich der Wind bewegt, das weiß keiner … Die Zweige geben sich ihm hin … und wiegen zurück in die Geborgenheit ihrer Bäume …
Der Duft des Wassers ist eine Insel im Meer all der Düfte des Waldes … Ein Duft des Lebens … Ein Duft des Strömens, des Gebens …
Der Brunnen gibt sein Wasser ganz der Welt, ohne Ansehen an wen, ohne Vorbehalt, er hält nichts zurück – und wird eben dadurch er selbst …
Die Freude im Murmeln des Brunnens … Die Freude am Strömen …
Die Fülle des Brunnens mitten in der Fülle der Welt …
Die Schmetterlinge tanzen noch immer. Auch sie leben ganz in der Fülle …
Die Fliegen sausen ganz in der Fülle …
Die Vögel ringsum singen von dieser Fülle, der Fülle in sich … und der Fülle ihrer geborgenen Welt …
Der Brunnen strömt unermesslich hinein in die Welt …
Dein Atem geht ein und aus, ohne Anfang und Ende … die Fülle der Welt ist auch in ihm …
Dein Atem strömt durch das Licht, strömt durch den Schatten …
Im Strom des Atems werden Licht und Dunkel zu lebendigem Licht …
Im Strom des Atems liegen die Ruhe und die Lebendigkeit aller Brunnen …
Die Schmetterlinge tanzen noch immer. Einer steigt höher, schwenkt ab, fliegt zwischen den Bäumen davon …
Tauben gurren. Die Fülle der Welt kennt nicht Ende noch Anfang … Die Freude der Welt breitet sich aus mit dem Wasser und Licht …
Nun verblassen die Bilder. Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche … Du spürst deinen Atem. Seine Ruhe ist immer in dir … Öffne die Augen, reck dich und streck dich …
Diese Fantasiereise stammt aus folgendem Buch: Volker Friebel (2022): Fantasiereisen für Jugendliche und Erwachsene. Entspannung mit Inneren Bildern. Edition Blaue Felder, Tübingen / BoD, Norderstedt.
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