Der Goldwäscher träumt

Fantasiereise von Volker Friebel

 

Der Goldwäscher hat seine Pfanne ins Gras der Wiese gelegt. Ein paar Goldkörner glänzen matt in ihr. Und Sand und Steine des Bachs …

Der Goldwäscher hat sich hingelegt, in die Wiese. Er hat die Augen geschlossen … Vielleicht döst er ein wenig. Vielleicht schläft er und träumt …

Aus dem Himmel tanzt ein Schmetterling und setzt sich auf den Rand der Gold-Pfanne … Der Schmetterling sitzt auf dem Pfannenrand in der Sonne … Er hat seine Flügel weit geöffnet, für das Licht …

Der Schmetterling fliegt auf in den Himmel … Er taumelt ein Stück weiter, dann setzt er sich wieder – gerade auf den Hut des Goldwäschers … Der Schmetterling öffnet seine Flügel … Der Schmetterling klappt seine Flügel zu … und öffnet sie wieder weit … für das warme Licht …

Ringsum in den Bäumen singen Vögel … Jeder Vogel singt für sich allein – zusammen aber klingt es wie ein Chor …

Ab und zu ist Wind in den Bäumen zu hören … das Rauschen des Windes … Auch sehen kann man den Wind manchmal – obwohl er eigentlich unsichtbar ist. Aber er bewegt die Blätter und die Gräser und Blumen der Wiese … So siehst du vielleicht doch den unsichtbaren Wind – in den Blumen und Gräsern der Wiese …

In den Blumen der Wiese zeigt sich nicht nur der Wind. In den Blumen zeigen sich auch alle Farben … das Rot … das Blau … das Gelb … das Lila … das Grün … das Weiß … alle Farben in den Blumen der Wiese …

Die Blumen der Wiese duften auch … Die Farben haben Namen – die Namen der Düfte aber weiß niemand …

Die kleinen Geräusche des Windes im Gras und in den Blumen … die kleinen Geräusche des Grases und der Blumen im Wind … Sie reden miteinander … Aber ob sie sich auch verstehen? … Irgendwie wahrscheinlich doch …

Von drüben kommt noch ein anderes Geräusch … das Rauschen des Bachs … das Rauschen des Wassers im Bach … die Töne der Steine im Wasser … die Töne der Strudel … der stille Ton, wenn der Bach an einer Stelle etwas zur Ruhe kommt …

Der Goldwäscher ruht noch immer im Gras … Der Schmetterling ist von seinem Hut in den Himmel zurück geflogen – so dicht über das Gesicht hinweg, dass der Goldwäscher den Flügelschlag des Schmetterlings gespürt hat, in seinem Traum …

Der Goldwäscher liegt noch immer da, in der Wiese … Bald wird er erwachen und seine Pfanne aus dem Gras aufnehmen … Bald wird er versuchen, noch ein bisschen Gold aus dem Sand des Baches zu waschen … Noch aber ruht er und spürt die Ruhe und Kraft tief in sich wachsen …

 

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Diese Fantasiereise stammt von Volker Friebel und wurde entnommen dem Buch: Volker Friebel (2017): Tanz um die Quelle. Meditative Tänze mit Kindern. Mit Traumreisen, Geschichten, Spielen und Liedern. Buch mit Zugängen zu den 12 Musikstücken der Tänze sowie zu Tanzvideos. Edition Blaue Felder, Tübingen. PapierBuch und eBuch. In diesem Buch geht es allerdings vor allem um Kindertänze.

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