Fantasiereise für Kinder von Volker Friebel
Mach es dir bequem … Deine Augen können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren … Du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein, in den Bildern …
Am Waldweg steht ein Brunnen. Grobe Steine stützen den Hang, aus dem das Wasser strömt … Ein Rohr aus Metall, aus dem das Wasser gluckst … Es klatscht in ein Becken aus Stein …
In den Bäumen am Brunnen rauscht Wind … Wenn er lauter wird, scheint das Glucksen des Brunnens leiser zu werden … Als sei es hinter einem Vorhang verborgen …
Ein Vogel pfeift … Noch einer … Vogelstimmen machen den Wald bunt …
Auf dem Brunnenrand sitzt eine Fliege … Wie gründlich sie sich mit ihren Vorderfüßen putzt! … Nun ist sie reglos, ganz still … Während der Wind immer noch weht … Nun ist die Fliege blitzschnell verschwunden, im Wind …
Ein Schmetterling flattert heran, setzt sich auf den Brunnenrand … Ob er von der Feuchte des Steins trinkt? …
Der Schmetterling öffnet die Flügel – und flattert davon, verschwindet irgendwo zwischen den Bäumen …
Ein Kommen und Gehen am Brunnen … Und oft so klein, dass kaum einer es sieht … Wie dieses Schirmchen der Pusteblume, das gerade auf dem Wasser des Brunnens gelandet ist … Da schaukelt es etwas, auf und ab auf den Wellen …
Der Wind ist ganz unsichtbar … Und trotzdem zu sehen … Zu sehen als Bewegung der Zweige, der Blätter … Zu sehen, wenn sich sogar ein Baumstamm ein klein wenig biegt … Zu sehen in der Bewegung der langen Halme …
Ein paar Kinder treten an den Brunnen … Finn hält seine Hand in den Strahl unter dem Rohr: „Das Wasser ist kühl!“, sagt er.
Felix und Emilia drängen heran und kühlen ihre Hände. Finn schöpft sich Wasser vom Strahl und wäscht sich den Schweiß aus dem Gesicht. „Hier waren wir noch nie“, sagt er.
„Ich war schon hier“, sagt Emilia, „mit meinen Eltern.“ Sie kühlen sich alle das Gesicht. Felix trinkt auch. Dann wandern sie langsam zur Siedlung heim …
Der Brunnen bleibt zurück, am Weg, zwischen den Bäumen …
Spürst du die Ruhe des Brunnens, inmitten des Strömens? …
Spürst du seine Lebendigkeit? …
Seine Ruhe und Kraft sind auch in dir …
Nun kommen die Bilder langsam zum Ende … Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche … Du spürst deinen Atem gehen … Du spürst seine Ruhe … Die Ruhe des Brunnens ist weiter in dir … Deine Augen können sich wieder öffnen …
Diese Fantasiereise stammt aus dem Buch: Volker Friebel (2020): Mit Traumreisen entspannen: Das Haus am See.
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