Den Tieren lauschen

Fantasiereise für Kinder von Volker Friebel

 

Mach es dir bequem … Deine Augen können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren … Du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein, in den Bildern …

 

Am Gartenzaun stehen Hecken. In einer davon ist gerade ziemlich viel los: Flügelschlagen, Tschilpen, Hin- und Herflattern – jetzt stürzt eine Schar Spatzen heraus, dreht eine Runde im Himmel über dem Garten der Amseln – und stürzt wieder in die Hecke zurück, wo das Tschilpen noch heftiger wird …

Auf der Wiese stehen Sarah und Leon und schauen zur Hecke. „Da sind Geister drin“, behauptet Leon.

„Sind es nicht“, antwortet Sarah.

„Aber Kobolde – mindestens! Du hörst doch den Krach!“ Leon lässt nicht locker.

„Ich höre Spatzen tschilpen“, antwortet Sarah.

„Woher weißt du, dass es Spatzen sind?“, fragt Leon.

„Weil es Spatzen sind“, antwortet Sarah.

Sie gehen hinüber zum Teich.

Ein paar Goldfische ziehen ihre Kreise im Wasser.

„Die Goldfische sind ganz ruhig“, sagt Sarah.

„Vielleicht plappern sie auch, aber wir hören es nicht“, meint Leon. – „Ob die Goldfische wohl uns hören können?“

„Keine Ahnung“, sagt Sarah. „Was meinst du?“

„Ich glaube nicht.“

„Aber manchmal tauchen sie weg, wenn wir am Teich stehen und reden“, sagt Sarah.

„Ich glaube, sie sehen dann unsere Schatten“, sagt Leon. – „Glaubst du, die Vögel hören uns? Die Amseln oder die Spatzen?“

„Ich glaube schon“, meint Sarah.

„Aber sie kümmern sich nicht darum, was wir reden“, sagt Leon.

„Weil sie uns nicht verstehen“, sagt Sarah und setzt dann hinzu: „Wie schön wäre es doch, mit den Tieren reden zu können!“

„Und mit den Bäumen“, ergänzt Leon. „Aber wir können auf sie hören. Ein bisschen verstehen wir sie dann auch.“

Sie gehen durch den Garten und lauschen auf alles, was ihnen begegnet, was sie von ihm verstehen können …

Da ist eine Biene, die von Blüte zu Blüte summt …

Da ist ein Schmetterling, der über das grüne Gras tanzt …

Da sind noch immer die Spatzen im Busch …

Da ist eine Amsel, die im Apfelbaum singt …

Da ist der Wind in den Bäumen …

Die Wolken am Himmel sind stumm – aber die Kinder verstehen sie trotzdem – weil sie nicht sprechen, aber irgendwie doch etwas sagen, ohne Worte …

Die Strahlen der Sonne sind stumm – aber die Kinder verstehen auch sie – weil sie nicht sprechen, aber irgendwie doch etwas sagen, ohne Worte …

Die Bäume rauschen zwar leise im Wind, aber als Leon zum Apfelbaum geht und seine Hände an seine Rinde legt, spürt er noch etwas anderes – im Stamm des Apfelbaums – und in sich selbst … Eine andere Stimme fast, tiefer, ohne Worte, die trotzdem auch etwas sagen kann, wenn man lauscht …

Die Mutter ruft. Die Kinder gehen über die Wiese zurück in das Haus …

 

Und nun kommt die Fantasiereise langsam zum Ende, und du kehrst zurück in den Raum … Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche … Die Ruhe ist weiter in dir. Und die Kraft. Du spürst vielleicht, wie die Ruhe und die Kraft in dir stärker geworden sind … Die Augen können sich wieder öffnen … Atme tief durch! Reck dich und streck dich …

 

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Diese Fantasiereise stammt aus dem Buch: Volker Friebel (2016): Im Garten der Amseln. Traumreisen für Kinder.

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