Auf dem Heuboden

Mach es dir bequem … Deine Augen können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren … Du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein, in den Bildern …

 

Am Bauernhof liegt eine Scheune. Ihr Tor steht weit offen. Ein Traktor ist abgestellt. An den Wänden hängen Wagenräder. Verstreutes Heu liegt am Boden.

Durch das Tor fliegt ein Vogel, ein Rotschwänzchen, das hat sich in einem aufgehängten Netz sein Nest gebaut. Ein paar Junge zwitschern ihm entgegen und recken ihre Schnäbelchen hoch. Der Vogel füttert sie und flitzt dann wieder durchs Tor hinaus.

Auch eine dicke Fliege hat den Weg durch das Scheunentor gefunden. Sie brummt ein paar Mal im Kreis, aber hier gibt es nichts für sie zu entdecken. So verschwindet auch sie bald wieder zu den Blumen und Gräsern.

Da erscheint das Kätzchen im Scheunentor. Eine ganze Weile steht es dort einfach nur und späht in die Scheune. Als sich nichts rührt, traut es sich und schleicht langsam hinein.

Das Kätzchen schnüffelt am Heu, das auf dem Boden liegt. Ein paar Halme wirbelt es in die Luft. – Und da liegen sie schon wieder auf dem Boden, nur ein bisschen anders verstreut.

Das Kätzchen schnüffelt an den Reifen des Traktors und schleicht einmal unter ihm durch. Dann hat es das Nest des Rotschwänzchens entdeckt und steht starr.

Das Kätzchen steht ganz still und schaut zum Nest hinauf. Aber das hängt so hoch, dass es nicht zu erreichen ist.

Gerade fliegt wieder das Rotschwänzchen in die Scheune und füttert seine Jungen. Um das Kätzchen kümmert es sich nicht, es weiß, dass sie im Nest sicher sind. Das Rotschwänzchen flitzt wieder zur Scheune hinaus.

Lange ist das Kätzchen ganz starr gestanden und hat seine Augen nicht vom Vogelnest wenden können. Nun dreht es sich weg.

Über die Stiege steigt das Kätzchen hinauf in das Heulager. Überall sind dort Heuballen gestapelt. Und loses Heu bedeckt dicht den Boden.

Das Kätzchen legt sich auf das weiche Heu. Es blinzelt und schließt seine Augen.

Da liegt das Kätzchen – ganz ruhig. Kannst du die Ruhe des Kätzchens spüren? Die Ruhe ist überall in ihm. – Schwer sind die Pfoten des Kätzchens, ganz schwer. Fühlst du, wie schwer seine Pfoten sind? Das Kätzchen ist schwer, ganz schwer. – Und warm sind die Pfoten des Kätzchens, schön warm. Fühlst du, wie warm sie sind? Die Wärme strömt durch seinen ganzen Körper. Das Kätzchen ist warm, schön warm. – Sein Atem geht ein und aus, ein und aus, ganz ruhig und gleichmäßig, ganz von allein. – Das Kätzchen ist ruhig, schwer und warm – ruhig, schwer und warm. – So liegt das Kätzchen ein Weilchen und ruht sich aus. Es ruht sich aus und fühlt die Ruhe und die Kraft tief in sich wachsen.

 

Nun kommt die Traumreise langsam zum Ende … Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche … Du spürst deinen Atem gehen … Du spürst seine Ruhe … Deine Augen können sich wieder öffnen …

 

Diese Fantasiereise stammt aus dem Buch: Volker Friebel (2013): Traumreisen mit Kindern. Ökotopia, Münster.


Weitere Fantasiereisen oder Traumreisen des Autors enthält das folgende Buch:

Volker Friebel (2022): Mit Fantasiereisen durch das Jahr. Achtsamkeit, Entspannung und Kreativität für Kinder. Edition Blaue Felder, Tübingen.

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Ein Online-Kurs für Eltern mit einer Traumstunde für Kinder, die auf Fantasiereisen aufbaut: Entspannung für Kinder.